Jedermann kennt sie, die markanten gelben Kästen mit dem schwarzen Posthorn der Deutschen Post. Das Unternehmen mit 150-jähriger Historie deckt heute etwa die Hälfte des deutschen Postdienstleistungsgeschäftes ab. Seit Juli 2023 wird es jedoch offiziell unter dem Namen DHL Group geführt, denn der Brief- und Paketversand ist nur eine von fünf Sparten eines vielseitig international tätigen Logistikkonzerns.
Im Gewerbegebiet GVZ – Bei den Froschäckern 4 – befindet sich der Standort, der sich wie Niederlassungsleiter Marcus Wulf beschreibt, noch mit dem klassischen Postgeschäft, dem Brief- und Paketversand, beschäftigt.
Das Logistikzentrum in Erfurt wurde 1996 errichtet und bearbeitet die Postsendungen für die Adressen mit der Postleitzahl 99. Das Briefzentrum beschäftigt 340 Mitarbeitende davon 40 Auszubildende, die täglich durchschnittlich 900.000 Sendungen bearbeiten. Über die Jahre wurde der Standort stetig weiterentwickelt und vor allem automatisiert.
Die jüngsten Erweiterungsmaßnahmen wurden in diesem Jahr fertiggestellt. Mit einer Gesamtinvestition von 7 Millionen Euro wurde ein neuer Hallenabschnitt mit einer halbautomatisierten Paketsortieranlage für kleine Pakete errichtet, denn während der klassische Briefversand jährlich etwa um 5 Prozent abnimmt, steigt der Paketversand zunehmend. Die Anlage läuft dabei im Drei-Schicht-Betrieb und kann bis zu 14.000 Pakete in der Stunde verarbeiten.
Vom Logistikzentrum aus werden die 40 Zustellstützpunkte im Niederlassungsgebiet versorgt. Von dort werden die Postsendungen durch die Zusteller an die jeweiligen Adressaten verteilt. Versorgt werden so 732.000 Haushalte.
Als Vorreiter tritt die DHL Group zudem mit ihrem unternehmerischen Ziel auf, bis 2050 klimaneutral zu sein. Bereits vor 10 Jahren begann der umfangreiche Ausbau der E-Flotten deutschlandweit. Im Bereich der Niederlassung Erfurt sind 520 E-Fahrzeuge und zwischenzeitlich die ersten biogasbetriebenen LKW im Einsatz. Mit dem Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur im GVZ soll auch diese Antriebmöglichkeit in das Portfolio aufgenommen werden. Aktuell erfolgen 66 Prozent der Zustellungen durch elektrische Fahrzeuge. Dadurch konnten bereits 450 Tonnen CO2 eingespart werden.