Häufig steckt ein Großteil des eigenen Vermögens im Eigenheim. So macht der Immobilienbesitz für mehr als ein Drittel der Eigentümer über 75 Prozent ihres Gesamtvermögens aus. Die Frage, wie man die eigene Immobilie als Altersvorsorge nutzen kann, beschäftigt daher viele Menschen – insbesondere, wenn sie sich dem Rentenalter nähern.

Zwei gängige Optionen, die in diesem Zusammenhang oft in Betracht gezogen werden, sind die Immobilienverrentung und der Immobilien-Teilverkauf. Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile und die Wahl zwischen ihnen hängt von individuellen Bedürfnissen und Umständen ab.

Was ist eine Immobilienverrentung?

Die Immobilienverrentung – auch als Leibrente oder Umkehrhypothek bezeichnet – ist ein Modell, bei dem man sein Eigenheim im Alter in regelmäßigen Zahlungen von einem sogenannten Renten- oder Leibrentengeber nutzen kann. Im Wesentlichen “verrentet” man dabei die eigene Immobilie und erhält dafür eine monatliche Rente oder eine Einmalzahlung. Dabei bleibt das Wohnrecht in der Immobilie in der Regel bis zum Lebensende des Eigentümers bestehen. Nach dem Tod geht die Immobilie dann in den Besitz des Rentengebers über oder wird verkauft, um die geleisteten Zahlungen auszugleichen.

Die Immobilienverrentung hat den entscheidenden Vorteil, dass Rentnerinnen und Rentner in ihrem vertrauten Zuhause wohnen bleiben können, während sie dabei zusätzliches Einkommen für ihre Lebenshaltungskosten im Alter erhalten. Dies kann eine attraktive Option für Senioren sein, die finanzielle Engpässe vermeiden möchten, ohne ihr geliebtes Zuhause verlassen zu müssen.

Was ist ein Immobilien-Teilverkauf?

Der Immobilien-Teilverkauf ist eine alternative Möglichkeit, die Immobilie als Altersvorsorge zu nutzen. Bei diesem Ansatz wird ein bestimmter Anteil der Immobilie an einen Teilkäufer verkauft – in der Regel bis zu 50 Prozent. Nach dem Teilverkauf behält der Eigentümer weiterhin das Wohnrecht für die Immobilie. Der Nießbrauch beim Immobilien-Teilverkauf ist in der Regel lebenslang und sichert somit das eigene Zuhause. Darüber hinaus erhält der Teilverkäufer eine bestimmte Geldsumme anhand des Wertes des verkauften Anteils der Immobilie. Mit dem freigesetzten Kapital haben Teilverkäufer schließlich die Möglichkeit, ihren Lebensstandard im Ruhestand aufrechtzuerhalten.

Im Gegensatz zur Immobilienverrentung behält der Teilverkäufer beim Immobilien-Teilverkauf einen größeren Teil des Eigentums an seiner Immobilie und hat zudem mehr Flexibilität bei der Verwendung des erhaltenen Geldes. Dieses kann beispielsweise zur Deckung Ihrer Lebenshaltungskosten, zur Renovierung der Immobilie oder für andere Zwecke verwendet werden.

Vorteile eines Teilverkaufs

1. Sofortauszahlung

Durch einen Teilverkauf erhält der Teilverkäufer sofort eine Geldsumme, die nach Belieben verwendet werden kann. Diese Sofortauszahlung kann dazu beitragen, finanzielle Engpässe zu überwinden, Schulden abzuzahlen oder lang ersehnte Projekte zu finanzieren, ohne auf zukünftige monatliche Rentenzahlungen warten zu müssen.

2. Wohnen bleiben und Ruhestand genießen

Ein entscheidender Pluspunkt des Teilverkaufs als optimale Altersvorsorge ist zudem, dass der Teilverkäufer in seinem vertrauten Zuhause wohnen bleiben kann. Das Wohn- und Nutzungsrecht wird notariell festgehalten und man behält somit die Kontrolle über das eigene Wohnumfeld und die Privatsphäre. Das bedeutet, dass man nicht umziehen muss, was für viele Senioren ein wichtiger Faktor ist, um sich wohl und sicher zu fühlen.

3. Rückkauf jederzeit möglich

Ein weiterer Vorteil des Teilverkaufs ist die Flexibilität. So bietet ein Teilverkauf in den meisten Fällen die Möglichkeit, die Immobilie zu einem späteren Zeitpunkt zurückzukaufen. Dies bietet zusätzliche Sicherheit und kann auch für die Erben von entscheidender Bedeutung sein. Darüber hinaus bietet diese Möglichkeit vielen Rentnerinnen und Rentnern zusätzliche Sicherheit, da sie die volle wirtschaftliche Kontrolle über die Immobilie behalten können.

Fazit: Das Vermögen der Deutschen liegt in ihren Immobilien

Es ist kein Geheimnis, dass das Vermögen der Deutschen zu einem erheblichen Teil in ihren Immobilien liegt. Die eigene Wohnung oder das Eigenheim sind für viele Menschen nicht nur ein Ort zum Wohnen, sondern auch eine bedeutende finanzielle Investition und eine wichtige Säule der Altersvorsorge.

Die Entscheidung zwischen einer Verrentung und einem Teilverkauf hängt dabei maßgeblich von den eigenen Bedürfnissen und langfristigen Zielen ab. Während eine Immobilienverrentung regelmäßige Einnahmen aus der Immobilie bietet, wird bei einem Teilverkauf ein Teil des Kapitals aus der Immobilie freigesetzt. Egal ob Verrentung oder Teilverkauf – die eigene Immobilie kann eine wertvolle Möglichkeit sein, um die finanzielle Zukunft zu sichern und den Ruhestand in Wohlstand zu genießen.