Zughafen
Foto Matthias Eckert

Vom Güterschuppen zum Kulturbahnhof: Zughafen Erfurt wird 15 Jahre

16. April 2017
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Seit nun 15 Jahren ist der Zughafen im Alten Güterbahnhof in Erfurt wichtige Plattform und Arbeitsort für unterschiedlichste KünstlerInnen und Kreative. Dieses Jubiläum soll im großen Kreis vom 21. bis 23. April 2017 auf dem Zughafen-Gelände gefeiert werden!

Zum Geburtstag soll erstmalig das gesamte Gelände geöffnet und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Neben einem Straßenfest des Zughafen-Netzwerkes, stellt die Eröffnung der Brauerei Heimathafen einen Höhepunkt dar. In den Abendstunden wird die im Zughafen ansässige Lichtfirma Lotus Lumina gemeinsam mit dem Videokünstler Dirk Rauscher die Fassade des Hauptgebäudes mit ihrer Fassadenprojektion „more than loops“ visuell in Bewegung setzen. Aber natürlich wird auch die Musik nicht zu kurz kommen. Die legendäre offene Jam-Session “JB-Sessions” (2003 erstmals veranstaltet) mit zahlreichen MusikerInnen aus dem Zughafen-Netzwerk wird in der Halle 6 wiederbelebt. Den Abschluss stellt am Sonntagabend das Konzert des beeindruckenden Pianisten und Klangvirtuosen Martin Kohlstedt dar.

Rückblick – 15 außergewöhnliche Jahre!
Am 01. April 2002 zogen Andreas Welskop, Clueso und mit ihnen viele junge Kreative in das leerstehende ehemalige Verwaltungsgebäude des Erfurter Güterbahnhofes. Auftakt für 15 Jahre voller Engagement, Kreativität, Musik und Events, die dem Namen „Zughafen“ eine überregionale Ausstrahlung weit über Erfurt hinaus verliehen.

Im Laufe der Jahre haben ca. 40 Firmen, Start Ups, KünstlerInnen, Studios und Kreativ-HandwerkerInnen ihren Platz gefunden. Es wurden Musikstudios, Proberäume und Produktionslinien wie auch KünstlerInnenwerkstätten und Projektbüros eingerichtet. Es entstand ein starkes Kreativ-Netzwerk, welches von der Stadt Erfurt 2012 auch mit dem Kulturpreis der Landeshauptstadt ausgezeichnet wurde.
Natürlich stand Clueso, dessen Alben und Singles hier entstanden, dessen Touren und Videos hier geplant wurden, oft im Zentrum – aber es ging immer um mehr. Es ging darum, einen lebendigen Platz für Talente zu schaffen und diese in ihren besonderen Fähigkeiten zu fördern. Daraus entstanden z.B. die legendären JB-Sessions, auf denen sich MusikerInnen aus ganz Thüringen und darüber hinaus kennenlernten. Es entstanden Partyformate wie das Hohe C, an das BesucherInnen sich auch noch nach Jahren mit einem Lächeln zurückerinnern. Und es entwickelten sich aus dem Netzwerk neue Ideen wie der Hafenmarkt, die sich zu überregionalen Besuchermagneten herauskristallisierten.
Neben Clueso waren KünstlerInnen wie Norman Sinn, Hundreds, Max Prosa, Marbert Rocel, Ryo, Makabu, lilabungalow oder die STÜBAphilharmonie eng mit dem Zughafen verbunden und nutzten das kreative Umfeld.

15 Jahre – Zeit für einen Ausblick!
Nach der Trennung von Clueso war das Jahr 2016 auch für den Zughafen ein Neuanfang. Mit dem Jubiläum stellt sich die Frage nach der Zukunft und der Kraft des Netzwerkes ganz unmittelbar.
Als Zentrum der Kunst und Kultur, der Kreativ- und Veranstaltungswirtschaft in Erfurt will sich der Zughafen auch in der neu entstehenden ICE-City, die in direkter Nachbarschaft entstehen soll, etablieren und die kulturelle Zukunft der Stadt mitgestalten. Die Zughafen-Fläche soll zunehmend auch öffentlich genutzt werden. Geplant ist die Entwicklung eines Kulturbahnhofes mit Veranstaltungsflächen wie dem Klub Kalif Storch, der charmanten Industrie-Veranstaltungs-Halle 6 oder der Bespielung des Außengeländes z.B. als Stadtstrand. Der Zughafen Kulturbahnhof soll über Erfurts Stadtgrenzen hinaus wirken und durch sein Angebot auch Besucher aus anderen Regionen nach Erfurt locken.

Voraussetzung dafür ist jedoch Planungssicherheit für die Betreibung der Fläche. Im Augenblick haben die Zughafen-AkteurInnen lediglich einen Mietvertrag bis Ende 2017. Voraussetzung für die Entwicklung des Geländes ist die baldige Sicherheit, dass dieser um mindestens 5 Jahre verlängert wird. „Für eine Verlängerung des Mietvertrages kämpfen wir und das wäre das schönste Geburtstagsgeschenk an den Zughafen!“ sagt Andreas Welskop, Geschäftsführer des Zughafens.

Haupt-PROGRAMM
Straßenfest und offenes Haus am 22. April, 13-19 Uhr // Zughafen-Gelände // Eintritt frei
Der Zughafen öffnet seine Türen und führt die BesucherInnen durch die Räume des kreativen Netzwerkes. Rund um das Gelände wird es Musik, Kunst, Kultur und Kulinarisches geben.

JB Session am 22. April, 20 Uhr // Halle 6
Die Wiederbelebung der JB-Session ist das musikalische Highlight! Die JB Session Band sind Daniel Bätge (bass), Christoph Bernewitz (git), Paul Tetzlaff (drums), Christian Kohlhaas (pos), Julius Trautvetter (Keys), Norman Sinn (MC), Dirty25 (MC), Steer M (MC), Sophie Grobler (voc), Spunk (voc), und andere Zughafen-MusikerInnen.

Martin Kohlstedt am 23. April, 20 Uhr // Halle 6
Der Pianist Martin Kohlstedt (Ende des Jahres zu Gast in der ausverkauften Hamburger Elbphilharmonie) gibt ein exklusives Geburtstagskonzert.

„more than loops“ – Fassadenprojektion
am 21. – 23. April, immer zur vollen Stunde 21- 24 Uhr
In den Abendstunden des Wochenendes wird das Hauptgebäude durch die im Zughafen ansässige Lichtfirma Lotus Lumina gemeinsam mit dem Visual Artist Dirk Rauscher (Clueso, Marbert Rocel, Keoma, Genius Loci) mit einer Fassadenprojektion ganz neu definiert, passend dazu gibt es Musik, eigens komponiert von Clueso.

Alle Infos auf: www.zughafen.de und www.facebook.com/zughafen

Rahmen-PROGRAMM
21.04. 19:30 (Thür. Bachwochen) Scottish Ensemble „Three Parts Bach“ @Halle 6 (ab 10€)
21.04. 22:00 (Thür. Bachwochen) Bachspace @ Kalif Storch (15€ / 10€ erm.)
22.04. 23:00 Booyakah (Hip-Hop Party) @ Kalif Storch (10€)
28.04. 20:00 Diazpora & Relaén (Funk, Soul, Jazz) @ Kalif Storch (VVK 13€, AK 16€ / 14€)
29.04. 22:00 Klubnacht (Elektro)@ Kalif Storch (10€)
30.04. 22:00 10 Jahre Deaddisco – Say Yes Dog @ Kalif Storch
28.04. – 01.05. Street Food Festival (3€)
29. & 30.04. Mädchenflohmarkt @ Halle 6 (im Rahmen des Street Food Festivals)

Die Entwicklung der Vision Zughafen Kulturbahnhof wird gefördert durch den Fonds Neue Länder der Kulturstiftung des Bundes.