Stadtplan

Von-der-Gabelentz-Straße

1. April 2021
1 Minute lesen

Von Heinz Zufall

Erfurt. Die von-der-Gabelentz waren ein sächsisches Adelsgeschlecht, dessen Wurzeln bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgt werden können und aus dem sowohl Politiker, Wissenschaftler und Kunstgelehrte von überregionaler, teilweise weltbekannter Bedeutung hervorgegangen sind.

Die Von-der-Gabelentz-Straße im Erfurter Nordwesten dürfte aber insbesondere auf Hans Conon von der Gabelentz (1807-1874) hinweisen, der ein sehr befähigter und weltbekannter Sprachwissenschaftler gewesen ist. Er sprach 24 Sprachen und hat 83 Sprachen wissenschaftlich erforscht. Auch als Übersetzer war er tätig, u.a. verdanken wir ihm die erste Übersetzung des berühmten chinesischen Werkes Jin Ping Mei.

StadtplanVon der Gabelentz war auch als Politiker tätig. 1830 trat er in den altenburgischen Staatsdienst und wurde 1831 zum Kammer- und Regierungsrat befördert. Seit 1847 war er Landmarschall im Großherzogtum Weimar und wohnte 1848 dem Vorparlament zu Frankfurt/Main bei und trat dann für die sächsischen Herzogtümer in die Zahl der 17 Vertrauensmänner ein.

Später war er interimistischer Bundestagsgesandter bis zur Auflösung des Bundestags im Juli 1848. Ende November 1848 zum Ministerpräsidenten des Herzogtums Altenburg ernannt, bat er im August 1849 um seine Entlassung.

Es gibt auch einen direkten Erfurt-Bezug, denn Hans Conon von der Gabelentz war 1850 als Vertreter des Herzogtums Altenburg Teilnehmer am Erfurter Unionsparlament.

Die Straße gibt es seit dem Juli 2002.