Seit vergangener Woche sind die Mitarbeiter des Straßenbetriebshofes dabei, Erfurts Straßen und Plätze mit der Weihnachtsbeleuchtung zu schmücken. Alle Jahre wieder zaubern Adventskränze, Engel, Pyramiden, Bäume und Lichterketten ein besonderes Flair zur herkömmlichen Straßenbeleuchtung.
Auch die Krämerbrücke als Wahrzeichen, Touristenattraktion und beliebter Treffpunkt für Glühwein und Punsch wird mit Girlanden überspannt.
Im vergangenen Jahr wurde diese Weihnachtsbeleuchtung nahezu täglich durch Lieferfahrzeuge zerstört und musste instandgesetzt werden. Der oder die Verursacher waren nicht zu ermitteln und Zeugen, die das widerrechtliche Befahren der Krämerbrücke beobachtet haben, ließen sich nicht finden.
Die Krämerbrücke ist seit jeher als Fußgängerzone gewidmet, ein Befahren ist daher rechtlich nur mit Ausnahmegenehmigung zulässig. Solche Ausnahmegenehmigungen wurden bislang noch nicht einmal beantragt und somit bis heute nicht erteilt.
„Die Stadtverwaltung sah sich daher gezwungen, das Befahren der Krämerbrücke durch das Einsetzen eines Pollers zu verhindern, dies zum Schutz der Passanten und zum Erhalt des einzigartigen Bauwerks“, erklärt Alexander Reintjes, der Leiter des Tiefbau- und Verkehrsamtes.
Vorerst wurde nur die Hülse für den Poller in die Pflasterung eingelassen. Dies war notwendig, da durch die Mitarbeiter des Straßenbetriebshofes Reparaturarbeiten am Straßenbelag durchgeführt wurden. „In welchem Rahmen wir Ausnahmegenehmigungen überhaupt zulassen können, ist noch nicht bis ins Detail geklärt. Dazu sind noch Gespräche im Gange. So prüfen wir u. a. die Möglichkeit, die Regelungen, die für den Anger gelten, in Teilen zu übernehmen. Unbestritten bleibt aber, dass alle, die bisher die Krämerbrücke befahren haben, dies illegal und somit ordnungswidrig taten“, so der Tiefbauamtschef weiter. Dazu sei auch ein Gespräch mit den Bewohnern und Händlern der Brücke in Kürze geplant.
Für den Lieferverkehr stehen seit der Einführung der Lieferzeitbegrenzung in der Innenstadt im Jahr 2014 sogenannte Ladezonen zur Verfügung. Die Lieferanten der Krämerbrücke können eine direkt am Wenigemarkt, in der Gotthardtstraße oder am Benediktsplatz nutzen.