Das Ziel, die Radverkehrsinfrastruktur in der Landeshauptstadt Erfurt spürbar zu verbessern und gleichermaßen die Bedeutung des Radverkehrs in Stadtgesellschaft und -politik weiter zu befördern, ist wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen Verkehrs- und Klimaschutzpolitik. Bereits im Jahr 2014 hat deshalb der Erfurter Stadtrat den „Verkehrsentwicklungsplan – Teilkonzept Radverkehr“ als Handlungskonzept zur Förderung des Radverkehrs in der Landeshauptstadt Erfurt bestätigt. Auf dieser Grundlage sind seitdem zahlreiche innerstädtische Projekte geplant und realisiert worden.
Auch diese Aktivitäten haben zur Folge, dass in Erfurt gemäß aktuellen Daten aus der SrV 2018 (System repräsentativer Verkehrsbefragungen) über 13 Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, im Innenstadtbereich sind es sogar 23 Prozent. Die Landeshauptstadt liegt damit deutlich über dem Durchschnitt des Freistaats Thüringen und über dem Bundesdurchschnitt. Die Radverkehrsinfrastruktur in Erfurt verzeichnet seit 1990 einen Zuwachs von 156 Kilometern. Neben einer Reihe von baulichen Maßnahmen wurden eine Vielzahl von Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung geöffnet, landwirtschaftliche Wege für den Radverkehr freigegeben und gemeinsame Geh-/ Radwege eingerichtet. Außerdem ist eine große Menge von Abstellmöglichkeiten im Innenstadtbereich entstanden; Fernradwege wurden ausgeschildert, fortlaufend werden bestehende Wege instandgesetzt und Oberflächen verbessert. Die Stadtverwaltung hat an Forschungs- und Studienprojekten der Fachhochschule Erfurt mit integrierten Kampagnen zur Förderung des Radverkehrs teilgenommen (aktuell im Projekt „Geisterradler“). Erfurt ist zudem Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Thüringen e.V.“ und hat maßgeblich zum Aufbau dieses Vereins beigetragen (u. a. durch die Führung der Geschäftsstelle von 2013 bis 2019).
Oberbürgermeister Andreas Bausewein legt dar: „Hinsichtlich der Radfahrbedingungen in Erfurt konnten in den letzten Jahren deutliche Fortschritte erzielt werden. Es stellt sich jedoch nunmehr die Frage, ob diese Verbesserungen auch bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommen. Was läuft schon gut – und wo gibt es noch Nachholbedarf? Der ADFC-Fahrradklima-Test ist ein wichtiges Instrument, um hierfür Erkenntnisse zu erlangen. Ich bitte daher alle Erfurterinnen und Erfurter, sich ein paar Minuten Zeit für die Befragung auf www.fahrradklima-test.adfc.de zu nehmen. Es lohnt sich!“
Bei der Online-Umfrage werden 27 Fragen zur Fahrradfreundlichkeit gestellt – beispielsweise, ob das Radfahren Spaß oder Stress bedeutet, ob die Radwege von Falschparkern freigehalten werden und ob sich das Radfahren insgesamt sicher anfühlt. 170.000 Bürgerinnen und Bürger haben sich 2018 an der Umfrage beteiligt – 40 Prozent mehr als 2016. Sie haben 683 Städte und Gemeinden bewertet (2016: 539). Erfurt schloss beim letzten ADFC-Fahrradklima-Test auf Platz 16 der Städte mit 200.000 bis 500.000 Einwohnern ab.
Die Umfrage findet zwischen 1. September und 30. November 2020 online statt. Die Ergebnisse werden im Frühjahr 2021 präsentiert. Ausgezeichnet werden die fahrradfreundlichsten Städte und Gemeinden nach sechs Einwohner-Größenklassen sowie diejenigen Städte, die seit der letzten Befragung am stärksten aufgeholt haben.
Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit und findet in diesem Jahr zum neunten Mal statt. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert den ADFC-Fahrradklima-Test 2020 aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP).
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