Eigentlich wollen wir alle das gleiche: weiter in den Freibädern Möbisburg und Dreienbrunnenbad schwimmen und baden. Das war das Fazit eines Mediationsmarathons bei den Stadtwerken Erfurt, moderiert von den beiden Mediatorinnen Prof. Jutta Bechthold und Sabine Rathemacher. Einen langen Nachmittag wurde intensiv am runden Tisch diskutiert. Die SWE Bäder GmbH hatte eingeladen.
In der ersten Runde wurde gemeinsam mit Vertreter des Fördervereins für das Freibad Möbisburg über die Möglichkeiten des Erhalts des kleinen Freibades gesprochen.
Diplom-Ingenieur Klaus Meyer stellte die Planungen für eine mögliche Sanierung vor, die im Falle der Bereitstellung von ausreichenden finanziellen Mitteln erfolgen könnte. Denn die Beschlüsse zum Erhalt sind da, die finanziellen Mittel aber gibt es nicht.
In sachorientierter Atmosphäre wurde diskutiert, inwieweit der Förderverein die Planungen unterstützen kann. Weitere Gespräche sind geplant. Die SWE Bäder GmbH wird gemeinsam mit Rainer Schrader, dem Vorsitzenden des Fördervereins, verschiedene Anregungen des Vereins prüfen, u. a. wie ein möglicher Bau in zwei Abschnitten aussehen könnte. Ende September wird man sich wieder treffen, um gemeinsam über die Zukunft des Bades zu sprechen, das der Verein seit Jahren unterstützt, mit Arbeitseinsätzen, Familienfesten und anderen Aktionen.
Konstruktiv gestalteten sich auch die Gespräche mit Vertretern des Vereins zur Erhaltung und Förderung für das Dreienbrunnenbad, der das Bad mit Arbeitseinsätzen und kulturellen Veranstaltungen unterstützt.
Gemeinsamer Konsens: Wenn irgend möglich möchte man das historische Freibad mit dem einzigartigen Ambiente in seiner Gesamtheit erhalten, sowohl das denkmalgeschützte Gebäude als auch das Bad. Aber auch hier ist die Bereitstellung von ausreichenden finanziellen Mitteln der Knackpunkt. Voraussetzung ist eine detaillierte Vorplanung inklusive Holz- und Baugrundgutachten, um die genauen Kosten für eine Sanierung zu ermitteln. Doch auch die kostet Geld.
Einig waren sich die Beteiligten, in der aktuellen Situation auf die Bestandssicherung zu setzen. Hier liegt der Fokus auf dem ehemaligen Wohngebäude. Vertreter des Vereins und der SWE Bäder GmbH treffen sich im September mit Baufachleuten zu einer Vorortbegehung, um die dringendsten Schäden aufzunehmen und nach gemeinsamen Lösungen zur Erhaltung des Gebäudes zu suchen. Auch die vorläufigen Baupläne, die dazu von Architekt Frank Spangenberg, Spezialist für die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude, erarbeitet und von ihm in der Runde noch einmal vorgestellt wurden, wird man gemeinsam durchsprechen. Kathrin Hoyer, Beigeordnete für Wirtschaft und Umwelt der Landeshauptstadt Erfurt, wird mit der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) Kontakt aufnehmen, um den Zeitplan der geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen am Papierwehr abzufragen, von dem auch die Außenmauern des Dreienbrunnenbades in Richtung der Gera betroffen sein könnten.