„Im vergangenen Jahr haben sich die täglichen Abstimmungen zwischen der Winterdienstzentrale der Stadtwirtschaft und der Verkehrsleitstelle der EVAG sehr gut bewährt. Daran werden wir festhalten. So können wir im Bedarfsfall schnell reagieren“, erklärt Andreas Jahn, Geschäftsführer der SWE Stadtwirtschaft GmbH. Außerdem werden die für den Winterdienst zuständigen Mitarbeiter der Stadtverwaltung täglich über die Einsatzbeginn und Umfang der Maßnahmen informiert. Vorkommnisse der Nacht werden besprochen, Bürgeranfragen weitergeleitet, Einsätze abgestimmt.
Regelmäßige Kontrollfahrten und die Auswertung der Daten von den Glatteismeldeanlagen dienen dazu, sich ein Bild vom Straßenzustand zu machen. Die Technik wird regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit getestet. „Experimente können wir uns nicht leisten. Alles muss auf Knopfdruck funktionieren“, so Andreas Jahn und verweist auf die hochsensiblen Steuergeräte, welche die Dosierung für Salz und Sole an den Streuautomaten regeln, sowie die Bordrechner für die Einsatzdaten.
Meldet die Leitstelle der EVAG Schnee, Glätte oder Verwehungen auf der Strecke, rückt die Winterdiensttechnik zu zusätzlichen Einzeleinsätzen aus. Die Winterdienstzentrale beobachtet ständig die Wetterentwicklung und plant die Einsätze auf Basis der 24-h-Prognose des Wetterdienstes in enger Abstimmung mit der EVAG.
In Notfallsituationen (Winterdienststufe 3) agiert die Arbeitsgruppe Winterdienst der Stadtverwaltung unter Leitung von Gerhard Glanz, Amtsleiter Tiefbau- und Verkehrsamt der Stadt, gemeinsam mit dem SWE Krisen- und Notfallmanagement. Bereits ab Winterdienststufe 2 werden die Zentralen Krisen- und Notfallmanager der Stadtwerke vom Operationsstab der EVAG informiert. Handlungsbedarf wird situativ zwischen EVAG und Stadtwirtschaft abgesprochen.
Die hohe Priorität des Winterdienstes gilt auch für die kommende kalte Jahreszeit und findet im Finanzhaushalt der Stadt seit 2011 Berücksichtigung, erklärt Oberbürgermeister Andreas Bausewein. Damit sich jeder Bürger informieren kann, wann welche Straße geräumt wird, werden im Internet unter www.erfurt.de Stichwort Straßenreinigungssatzung sowie unter www.stadtwerke-erfurt.de/
Das Dringlichkeitsnetz der Straßen der Landeshauptstadt wurde mit wesentlich stärkerer Berücksichtigung des ÖPNV vor dem Winter 2011/2012 erweitert und für die Saison 2012/2013 auf diesem Niveau beibehalten. Das DI-Netz umfasst 189,84 km, das D II Netz 155,8 km und das D III Netz 36,85 km. Das Nebennetz wurde im Jahr 2011 ebenfalls neu definiert und umfasst in diesem Winter 220,25 km Straßenlänge.
Grundlage für Winterdienstleistungen sind das Thüringer Straßengesetz § 49 sowie die Straßenreinigungssatzung der Landeshauptstadt Erfurt. Wie bereits im vergangenen Winter praktiziert, arbeiten SWE Stadtwirtschaft GmbH und Erfurter Verkehrsbetrieb eng mit der Arbeitsgruppe Winterdienst der Stadtverwaltung unter Leitung von Gerhard Glanz, Amtsleiter Tiefbau- und Verkehrsamt der Stadt, zusammen.
Informationen zur aktuellen Straßenlage werden, sowie der erste Einsatz ansteht, auf der Internetseite der Stadtwerke regelmäßig veröffentlicht und aktualisiert. Bürger, die über die Internetseite der Landeshauptstadt Erfurt Informationen abfragen wollen, werden ab 15. November per Link auf die Seite der Stadtwerke weitergeleitet. Das heißt: Jeder Internetnutzer erhält die gleichen aktuellen Informationen, egal ob er sich unter www.erfurt.de oder www.stadtwerke-erfurt.de einloggt.
Da es speziell im Winter 2010/2011 zu Engpässen in der Streusalzversorgung kam, wurde bereits im Vorjahr die Streusalzbevorratung von 1.800 Tonnen auf 5.000 Tonnen erhöht. Dafür wurde eine zusätzliche Lagerhalle angemietet. Auch die Zahl der Winterdienstfahrzeuge wurde nochmals angepasst, so dass insgesamt 20 Winterdienstfahrzeuge im Stadtgebiet bereitstehen und damit kürzere Umlaufzeiten möglich werden. Ein hochmoderner Traktor mit Schneefräse ergänzt seit 2011 den winterlichen Fuhrpark. Im September 2012 haben die Kraftfahrer ein spezielles Fahrsicherheitstraining für Winterdienstfahrzeuge absolviert.
Gut gerüstet ist auch die EVAG. Mitte Oktober trafen sich alle sieben Bereitschaftsgruppen nach umfassender Vorbereitung zur letzten Lagebesprechung vor Saisonstart. „Das ist schon Tradition. Wir haben alle Fahrzeuge vorbereitet, letzte Feinabstimmungen vorgenommen. Unsere Straßenbahnschneepflüge sind gerüstet. Bahnstrom, Oberleitungen, Beleuchtung und Weichenheizungen wurden überprüft“, gibt EVAG-Vorstand Myriam Berg einen kurzen Überblick. Sollte es doch zu Verzögerungen kommen, wird wie im Vorjahr über den Haltestellenfunk informiert.
Schneefräsen zur Beseitigung von Verwehungen werden sowohl bei der EVAG als auch bei der SWE Stadtwirtschaft GmbH eingesetzt.
Fakten Winterdienstzentrale Stadtwerke Erfurt Gruppe
Streugeräte mit Feuchtsalz und
hydraulisch einstellbare Räumgeräte 24 (davon sind 4 für die TSI im Einsatz)
Trägerfahrzeuge von der Stadtwirtschaft 13
Trägerfahrzeuge von Subunternehmern 10
Kleintechnik 19 (davon 10 von Subunternehmern)
Vorgaben des Auftraggebers 2012 /2013 Straßenwinterdienst
Straßennetz 2012/2013 2011/2012
Dringlichkeit D1 189,80 km 181,52 km
Dringlichkeit D2 155,88 km 155,41 km
Dringlichkeit D3 34,85 km 34,16 km
Nebennetz N –Netz * 220,25 km 219,55 km
zzgl. Anteil Ortschaften 103,23 km 102,78 km durch GFA
Wetterdienst
Kundenspezifisches Internetportal mit Daten und Wetterprognose für Erfurt
- Glättevorhersage mit Temperaturprognosen
- Glättewarnungen (SMS-Alarm)
- Wetterprognosen (24 h bis 5 Tage)
- Satellitenbilder
- Niederschlagsradar
- Wetterkarten
- Aktuelle Messwerte
Glatteismeldeanlage
Entscheidungshilfe für die Einsatzleitung
- 6 Stationen im Stadtgebiet
- (Urbicher Kreuz, Salomonsborn, Deminer Straße, Molsdorf, Hubertus, Juri-Gagarin-Ring seit 09/2010)
- Fernzugriff auf Daten online für Einsatzleiter möglich
Daten
Fahrbahntemperatur, Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Niederschlag, Salzkonzentration auf der Fahrbahn