In einem Lehrgang der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt erhielten die Teilnehmer seit Monaten den notwendigen Feinschliff, um die 12-stündige praktische Prüfung erfolgreich bestehen zu können.
„Den schriftlichen Teil der Prüfung haben die künftigen Küchenmeister bereits abgeschlossen. Der besondere Schwierigkeitsgrad im praktischen Teil liegt in der Menüerarbeitung und -herstellung. Die Prüflinge konnten erst am Mittwoch den Warenkorb einsehen und mussten in zwei Stunden ein Fünf-Gänge-Menü entwerfen und den Arbeitsablauf zu Papier bringen“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Gerald Grusser. Hierbei komme es neben schneller und ideenreicher Umsetzung vor allem auf den effektiven Wareneinsatz an.
Am Freitag nun müssen die Meisteraspiranten ihre angedachten Kreationen in der Prüfungsküche der DEHOGA Thüringen Kompetenzzentrum gGmbH in die Tat umsetzen und die zuvor entworfene fünfteilige Speisefolge für sechs Personen kochen und anrichten. Auf der Menükarte stehen unter anderem Kalbshaxe, Kalbszunge, Jakobsmuscheln, Brokkoli und Spargel. Dazu werden ausgewählte Weine der Region gereicht.
Ob letztendlich der begehrte Titel „Geprüfter Küchenmeister“ vergeben wird, entscheidet eine siebenköpfige IHK-Prüfungskommission. Nicht nur der Geschmack der Speisen, sondern auch deren Komposition und optische Reize bestimmen letztendlich über die Gesamtpunktzahl.
„Ein Küchenmeister beeinflusst mit Kreativität und Geschick die Anerkennung und die Kundenzufriedenheit in seinem Haus“, beschreibt Grusser die hohe Verantwortung, die mit der Qualifikation zum Spitzenkoch verbunden sei. Von den zehn Meisteranwärtern würde die Mehrzahl bereits in angesehenen Restaurants und Hotels des Freistaats arbeiten. „Ein solcher Titel setzt jedoch selbst einer 15-jährigen Karriere als Küchenchef noch die Krone auf“, ist sich der IHK-Chef sicher.