„Zwischenzeitlich sind in diesem Areal 65 Unternehmen mit rund 4.500 Mitarbeitern bei steigender Tendenz angesiedelt“, berichtet Gerald Grusser, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt. Die komplette Anbindung des Geschäfts- und Individualverkehrs führe gegenwärtig lediglich über die B7. Aufgrund der hervorragenden Auslastung des Logistikzentrums mit momentan täglich circa 4.500 LKW und 6.200 PKW sei die Anbindung jedoch längst nicht mehr ausreichend, um das Verkehrsaufkommen zu bewältigen. „Seit Jahren fordern deshalb die Unternehmen in unserem Gebiet eine zweite Straßenanbindung in Richtung Vieselbach/Hochstedt“, so Roland Brückner, Vorstandsvorsitzender vom Gewerbeverein Güterverkehrszentrum-Erfurt e.V. Dadurch könnten die Betriebe auch besser an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden werden. Der gegenwärtige Zubringer würde entlastet und das Gewerbegebiet zukunfts- und erweiterungsfähig ausgebaut. „Es ist für uns nicht akzeptabel, dass aufgrund einiger Bürgerproteste aus Vieselbach/Hochstedt die wirtschaftliche Entwicklung im GVZ blockiert wird“, sagt Hans Volk, Vorstandsmitglied Gewerbeverein Güterverkehrszentrum-Erfurt e.V. und Geschäftsführer Emons Spedition GmbH, Erfurt.
Die zweite Ausfahrt würde den Individualverkehr nach Norden in Richtung Hochstedt, Vieselbach und Udestedt aufnehmen und die Hauptzufahrt für den Schwerlastverkehr entlasten. Weiterhin könnte das GVZ an den Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) über den Bahnhof in Vieselbach, unter Nutzung des Verkehrsverbund Mittelthüringen und des Jobtickets, angebunden werden, um für die Zukunft den Individualverkehr zu verringern und damit auch einen Beitrag für die Umwelt sicher zu stellen.
Thüringen etabliert sich mittlerweile als logistische Drehscheibe in Deutschland und Europa. Erfurt spielt dabei eine Schlüsselrolle. „Würde die weitere Entwicklung des GVZ blockiert, hätte dies auch eine fatale Signalwirkung an andere logistische Unternehmen über die Grenzen des Freistaats hinaus“, ist IHK-Chef Grusser sicher.